Mehr Mut!

Oktober – Dezember 2020

Über das Öffnen von Türen. Eine Aktion im Rahmen von LIBERAs “mehr Mut” Initiative. Wenn pandemiebedingt einiges zu erliegen kommt, wird das Gemeinschaftsleben online verlagert und Kreativität und Engagement findet neue Wege .

Auch LIBERA überlegte, wie man gemeinsam online aktiv werden konnte. Viele Türen schlossen sich, aber wir wollten Türen öffnen. Somit nahmen wir das Format des Weihnachtskalenders zur Grundlage und gestalteten eine Serie, die Fotografie und Lyrik grafisch vereint. 24 Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern teilten, welche Türen sich in Rostock für sie geöffnet haben und noch öffnen werden. Dabei ging es wieder darum, ins Gespräch zu kommen und Stimmen sichtbar zu machen, die vielleicht nicht immer an die Öffentlichkeit geraten. Der Fotograf Emiliano Leonardi ging hierzu in Stadtteile, die nicht immer prominent auf der Rostocker Tourismus-Liste stehen und fotografierte Türen, während die Lyrikerin Andrea Zittlau sich umhörte, mit Menschen sprach und deren Geschichten in Haikus mit den Bildern kombinierte.

Wichtig war uns die Wohnorte zugewanderten Rostockerinnen zu zeigen und Stadtteile wie Dierkow, Toitenwinkel oder Lütten Klein abzubilden, wo oft Interkulturalität in Privat-Räumen verschmelzt und ein wenig verborgen bleibt. Bis heute werden die meisten kulturellen Veranstaltungen und Einladungen in Rostocks Stadtmitte realisiert, dabei bieten vor allen Dingen die anderen STadtteile Zufluchtsorte und eine neue Heimat. Um das abbilden zu können, sprachen wir mit Frauen aus Tschetschenien, Spanien, Syrien, Litauen und anderen Ländern, um individuelle Gedanken in der gemeinsame Aktion zu bündeln und daraus einen Dialog zu meistern. Ein Dialog der Frauenvorbilder der Rostocker Gesellschaft vorstellt.

Alle waren herzlich eingeladen, den Kalender mitzugestalten. Hierzu wurde online, besonders auf Facebook, informiert. Am Ende ergaben die Stimmen einen wunderschönen Chor über das Öffnen von Türen. Daraus ist ein digitaler Adventskalender entstanden und wird durch “Do yourself notices” weiterhin von Projektteilnehmerinnen ergänzt sowie weitergetragen.